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6 böse Content Fails von Unternehmen

Man sollte meinen, dass vor allem große Unternehmen über ein gewisses Social Media Know How verfügen. Oder, zumindest die richtigen Experten dafür sorgen, dass die Firmenprofile im Social Web gepflegt daher kommen. Bei den folgenden Posts stellt sich uns jedoch die Frage, wer dort geschlafen hat…

1. Chrysler – Der Tonfall, bitte!

Der Post von Crysler liegt zwar schon einige Jahre zurück, doch das macht ihn nicht weniger lesenswert. Dabei hat der Autohersteller schon in externe Social Media Spezialisten  investiert. Wir wundern uns jedoch nicht, dass der Vertrag mit New Media Strategies nach dem Tweet eines Mitarbeiters in 2011 nicht verlängert wurde. Obwohl Twitter nur wenig Platz zum Zwitschern lässt, reichten die wenigen Zeichen aus, um einen bleibenden (schlechten) Eindruck zu hinterlassen. #WTF

Learning:

1. Ein gemäßigter Tonfall hinterlässt einen besseren Eindruck.

2. Eine Social-Media-Agentur sollte ganz genau unter die Lupe genommen
bevor ein Vertrag unterzeichnet wird.

 

 

2. CelebBoutique – Kontext ist alles

Arbeiten wir uns weiter vor in das Jahr 2012. Dort leistete sich der Online-Versandhandel CelebBoutique einen Fauxpas der sich gewaschen hatte. Back in those days war „Aurora“  ein trending Hashtag bei auf Twitter. Eigentlich ist ja nichts dagegen einzuwenden, dass ein Unternehmen einen solchen Hashtag für die eigenen Geschäftszwecke einsetzt. Marketingtechnisch sehr schlau sogar. Eigentlich… Wenn da nur nicht der Kontext wäre, über den man sich am besten vor dem Verwenden informiert.

CelebBoutique verwendete den Hashtag #Aurora, um auf ein gleichnamiges Outfit aus der eigenen Kollektion hinzuweisen. Was das Unternehmen allerdings nicht bedacht hatte, war der Grund hinter der Entstehung des trending Hashtags: eine Schießerei in einem Kino in Aurora, Colorado. Es gab Tote und Verletzte.

 

Erst nach etwa einer Stunde wurde der Tweet von dem Unternehmen von Twitter entfernt und anstelle dessen eine Entschuldigung abgesetzt. Dort wurde auch darauf hingewiesen, dass die verantwortliche Agentur nich in den USA sitzt und deshalb nicht über das Geschehen informiert war.

Doch, auch die Entschuldigung prallte an vielen Social Media Nutzern ab. Über Facebook und Twitter taten sie ihren Unmut über diese vorgebrachte Entschuldigung kund. Schließlich sollten Ort und Zeitzone kein Unternehmen von der Sorgfaltspflicht innerhalb der sozialen Medien entbinden. Was mein ihr?

Learning: Auch hier gilt, dass es sich lohnt, die Social Media Experten für eine Zusammenarbeit sehr sorgfältig auszusuchen. Es lohnt sich deshalb durchaus, etwas mehr geld in die Hand zu nehmen, um ein Unternehmen in den eigenen Breiten mit den Posts zu beauftragen.

 

3. Epicurious – Moral vor Profit!

Ihr habt bereits jetzt mit dem Kopf geschüttelt? Dann wird es jetzt noch besser (richtig müsste es heißen: „schlechter“): War zumindest einer der beiden vorangegangenen Post-Beispiele ein versehentlicher Fehltritt, wurde im nächsten Beispiel ganz bewusst entschiede, genau diesen Post zu veröffentlichen. Man könnte sagen, dass hier ein Unternehmen aus reiner Profitgier ein nationales Trauma für seinen Social Media Beitrag gewählt hat.

Die Food-Community Epicurious hat nach dem Anschlag auf den Boston Marathon 2013 folgendes gezwitschert:

 

 

Learning: Das eigene Geschäftsinteresse sollte nie das Wohlergehen andere negativ beeinflussen. Kurz: dieser Post ging gar nicht. Unmoralisch. Bäh!

 

4. Pril – „Mein Pril mein Stil“ out of control

Im Jahr 2011 startete Pril eine legendäre Crowdsourcing-Aktion, die zu eiem viralen Hit wurde, aber nicht in dem Sine, wie es sich die Marke gewünscht hätte. Bei der Aktion erhielten User die Möglichkeit, ihre eigenen Pril-Flaschen zu gestalten. Per Community-Voting sollten die zehn besten Designs ausgewählt werden. Aus diesem Pool wiederum sollte eine Jury zwei Gewinner küren, die in limitierter Edition die Supermarktregale füllen sollten. Tolles Konzept, finden wir. Doch, dann wurde es lustiger, als es sich Pril wohl gewünscht hätte:

Die Nutzer voteten vor allem für lustig-skurrile Entwürfe. So kamen ein Design mit Bratwürsten, dem Rage Guy-Meme oder einer Aufschrift mit “schmeckt lecker nach Hähnchen” unter die Favoriten der User. Pril konnte fand diese Designs wohl unangemessen für sein Produkt und manipulierter kurzerhand die Voting-Ergebnisse.  Die Folge: ein riesiger Shit-Storm.

 

 

Learning: Solche Aktionen sind eigentlich eine tolle Idee, um Follower zu generieren oder eine engere Kundenbindung zu schaffen. Dennoch sollte vorab bei der Konzeption durch entsprechende Teilnahmebedingungen, ausgeschlossen werden, dass die Aktion aus dem Ruder läuft. Wobei, so schlecht ist das design doch gar nicht!

 

5. DiGiorno – #kontextfail die Zweite

Auch hier hat sich ein Unternehmen an einem trending Hashtag versucht. Und, auch hier ist Aufspringen auf den Hashtag-Zug gehörig schief gelaufen. Der US-Pizza-Produzent DiGiorno setzte im September 2014 einen Twitter-Post mit dem Hashtag #WhyIStayed ab. Das blieb nicht ohne Folgen:

Wie CelebBoutique hat sich auch DiGiorno offenbar vorher nicht schlau gemacht, in welchem Kontaxt der verwendete Hashtag entstanden ist. Wir klären auf: Die Hashtags #WhyIStayed und #WhyILeft wurden von Opfern häuslicher Gewalt verwendet, um ihre Erfahrungen zu teilen und anderen Usern mitzuteilen, warum sie bei ihren Peinigern geblieben sind oder diese verlassen haben. Ob DiGiornos Entschuldigung ausreichte, die es kurz nach dem Post twitterte? Wer den Schaden hat, bracht für den Sport nicht zu sorgen – oder, den Shitstorm…

 

 

Learning: Nachdenken vom Absetzen eines Posts ist schon einmal ein guter Anfang. Besser noch, wenn man trending Hashtags nicht ohne Sinn und Verstand nutzt. Erst Informieren. Dann posten.

 

6. SNOWZ – Andere Kulturen. Andere Werte.

Das in Thailand eine helle Hautfarbe als Statussymbol gilt, dürfte vielen bekannt sein. Ganz anders sieht es mit einem dunklen Hautton aus. Ob man das nun gut findet, ist eine andere ganz Frage. Ein thailändisches Kosmetik-Unternehmen hat sich mit seiner Werbekampagne in ein riesengroßes Fettnäpfchen gesetzt. Die weltweite erreichbarkeit und Abrufbarkeit sozialer Medien bietet werbetechnisch sicherlich unzählige Vorteile. Für dieses Unternehmen war es jedoch einSchuss in den Ofen. Wurde der Werbespot in Thailand zugelassen und stieß dort auf Akzeptanz, sah es vor allem in westlichen Ländern ganz anders aus.

Weltweite Empörung, eine offizielle, öffentliche Entschuldigung von Seiten des Unternehmens und ein kanalübergreifender Kampagnenstopp waren die Folge.

 

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Learning: Wer Marketing und Kommunikation in den sozialen Medien betreibt, muss sich seiner Reichweite bewusst sein. Da treffen unterschiedliche Kulturen und ideale aufeinander. Was im eigenen Land akzeptiert ist, wird noch lange nicht in anderen Ländern anerkannt. Und, das ist auch gut so.

 

Fallen euch weitere Content Fails ein, oder möchtet ihre euren Senf zu den ausgewählten Posts geben? Immer her damit! Wir freuen uns auf euren Kommentar.

 

 

 

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